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Out of Austria – Theorie

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Bislang galt Ostafrika als die Wiege der Menschheit. Dort kletterten die Vorfahren der Menschen von den Bäumen und richteten sich im hohen Gras der Savanne für einen besseren Überblick auf. Später machten sich die Nachkommen auf den ganzen Planeten zu erkunden.Selbst extreme Lebensräume konnten diesen Expansionsdrang nicht aufhalten. Mit Hilfe genetischer Untersuchungen wurden inzwischen mehrere Wanderrouten der frühen Entdecker rekonstruiert. Als Out-of-Africa-Theorie bezeichnet man in der Paläoanthropologie die Annahme, dass die Gattung Homo ihren Ursprung in Afrika hatte  und dass sich deren Angehörige von dort über die ganze Welt verbreiteten. Die Out-of-Africa-Theorie wird durch zahlreiche Fossilfunde und auch durch genetische sowie linguistische ( ! )  Befunde gestützt. Die Überlegung, dass sich  in den  Genpool der frühen Menschen andere, biologisch nahe Verwandte, humanoide Wesen einbrachten, wird heute  Dank modernster genetischer Untersuchungsverfahren als unstrittig betrachtet. Einzelne Horden der frühen Humanoiden drangen in Gegenden  (wie z.B. dem oberen Inntal ) vor, die sich aufgrund klimatischer Veränderungen als geographische und insbesondere als entwicklungsgeschichtliche Sackgassen erwiesen. Zumeist verkümmerten diese Subpopulationen ohne Anschluss an die Artgenossen im Laufe einiger Generationen bis sie schließlich verschwanden oder blieben, für Jahrtausende isoliert, auf ihrem jeweiligen Entwicklungsstand stehen.

 

Eine Hypothese, kürzlich vorgestellt auf einem Logopäden-Kongress in Graz, Österreich, könnte die Out-of-Africa-Theorie ins Wanken bringen bzw. ergänzen.

 

Seit Jahren sucht man nach der Ursache warum international etablierte, logopädischeTherapieansätze ausgerechnet in Österreich zumeist ohne jeden Erfolg verhallen. Zugleich wird die Notwendigkeit einer Sprachtherapie bei Kindern und Erwachsenen als ca. 5-6 mal höher bemessen als im internationalen Vergleich. Einzig der deutschsprachige Teil der Schweiz weist einen ähnlich hohen Bedarf an logopädischer Betreuung der Bevölkerung auf. Fachleute befürchten bei einer geplanten Untersuchung im Süden Bayerns, in den grenznahen Gebieten zu Österreich, ähnliche, kostenintensive Ergebnisse.

Der Paläologopäde Dr. S., Experte für steinzeitliche Stimm- und Sprachstörungen, erhielt in Graz Gelegenheit die Ergebnisse seiner jahrelangen Forschungsarbeiten einer sprachlosen Fachwelt zu präsentieren. Er berichtete, dass er seinerzeit als Gutachter zur Auswertung der Röntgenbilder der jungsteinzeitlichen Eis-Mumie  „Ötzi“ hinzugezogen worden war. Dabei war ihm ein zusätzlicher knöcherner Ring  auf Höhe des 2.ten Halswirbels aufgefallen, der die Beweglichkeit des Kehlkopfes dergestalt eingeschränkt haben musste, dass Ötzi vermutlich nur zu allenfalls rudimentärer Lautbildung, weit entfernt von intellektuell fördernder Sprache, befähigt gewesen sein konnte. Im Zuge von Grabräumungen auf  etlichen  alten Friedhöfen in ganz Österreich stieß Dr.S. zu seiner Verwunderung immer wieder auf diese ungewöhnliche Missbildung.

Bei Röntgen-Reihenuntersuchungen an österreichischen Schulen, früher zum Ausschluss von Tuberkulose durchgeführt, wurde häufig, insbesondere bei kleinwüchsigen Schülern, unbeabsichtigt die Halswirbelsäule mit dargestellt. In den Archiven fanden sich überraschend viele entsprechende Befunde, die bisher unbeachtet blieben bzw. niemand zu interpretieren wusste.

Die ganze Welt wisse, dass die einzigartige Fähigkeit zum Jodeln nur bei der Bevölkerung der nördlichen Alpen anzutreffen sei und dass diese mit einer vererbbaren Gaumendeformation einhergehe, die es Flachlandbewohnern nahezu unmöglich macht, diese Art der Stimmbildung zu erlernen. Daher sei es für normale Menschen auch unerhört schwierig die Bedeutung vieler, in tiefster Kehle geformter, Laute zu erfassen. In der Folge stelle sich die Kommunikation mit den angestammten Bewohnern der alpinen Zonen oberhalb der Baumgrenze, selbst auf einfachster Ebene, bisweilen als echtes Problem dar, das nach Meinung des Gelehrten ganz unzweifelhaft von Malformationen im Hals der Alpenmenschen herrühre. Er habe das Jodeln und die bemerkenswerte Variante der Halsanatomie  weltweit bei keiner anderen Volksgruppe vorgefunden. Dies lasse den Schluss zu, dass sich die Herkunft der Bevölkerung Österreichs ( i.T. auch der Schweiz und Bayerns ) überwiegend auf einen vor Jahrtausenden, möglicherweise schon vor mehreren hunderttausend Jahren in die nördlichen Alpen eingewanderten Homo Austriapithecus zurückführen lasse. Dies zu einer Zeit, lange bevor sich der Homo Erectus über die Grasspitzen der afrikanischen Savanne erhob. Epidemiologisch im Unklaren bleibt, wie es dem späteren Homo Alpinus gelingen konnte, solange unter den widrigen Bedingungen der entlegenen Alpentäler bis in die Neuzeit zu überleben, hatten die einzelnen Gruppen doch nur spärlichen Kontakt mit ihresgleichen. Dies gelte im übrigen ebenso für die Subspezies Homo Helveticus und Homo Bavaricus. Dem Vordringen der modernen Menschen in ihre schwer zugänglichen Habitate, beginnend im frühen Mittelalter, später im Gefolge des einsetzenden Skitourismus, sei es zu verdanken, dass die dringend notwendige genetische Auffrischung des Bestandes gerade noch rechtzeitig erfolgte um den Fortbestand der Art zu sichern.  Aus seinen Forschungsergebnissen leitete der Fachmann die Aufforderung ab, die Österreicher sozusagen als zweiten Wurf der Menschheitsgeschichte zu betrachten und postulierte damit erstmals die sogenannte Out-Of-Austria-Theorie.

Befähigung zur Sprache bezeichnete der Wissenschaftler als entscheidenden, wegbereitenden Schritt der kulturellen  Entwicklung der Menschheit. Möglicherweise seien die eigentümlichen, kulturellen Errungenschaften sowie andere Defizite des Homo Alpinus, des österreichischen Bergmenschen, aus der paläologopädischen Herleitung erklärbar.

Vielleicht gelänge es vor diesem Hintergrund, die auf der  Weltklimakonferenz 2014 in Lima vorgetragene Forderung des Gesandten Österreichs nach einer Anerkennung des Alpenstaates als Weltnatur – und Weltkulturerbe besser einzuordnen. Dr. S. bekräftigte am Ende des denkwürdigen Vortrages seine Schlussfolgerung den Österreicher an sich zumindest als schützenswerte Art anzuerkennen, die zwar allein aufgrund ihrer Entwicklungsgeschichte für logopädische Korrekturen gänzlich ungeeignet sei, aber den hochgeschätzten Apfelstrudel erfunden habe.

                                

                                                                                                                                                                Stuttgart, Dezember 2015

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